Fahren ohne Zeitdruck

Den Zeitdruck beim Autofahren legt sich jeder Kraftfahrer selber auf. Es gibt nirgends wo einen Ort, wo sich die meisten Menschen einen unermesslichen Zeitdruck auferlegen wie im Straßenverkehr. Beim Einkaufen, in der Freizeit oder im Job, wenn es um Zeitdruck gehen würde, müssten alle, die unter Zeitdruck stehen nur sprinten, Treppenstufen überspringen und im Dauerlauf durch den Supermarkt hetzen. Da das die Vielzahl der Menschheit nicht macht, sich beim Einkaufen Zeit lässt, weder in der Firma durch die Gänge sprintet, noch Treppenstufen überspringt herrscht also kein Zeitdruck.

Kann man beim Autofahren Zeit sparen?

Nein, kann man nicht, es gibt viel zu viele Faktoren die es unmöglich machen verloren-gegangene Zeit wieder einzuholen. Man kann Fahren so schnell wieFahren ohne Zeitdruck man will und wird dann wie im Bild 1 wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Zwei LKW und kurvenreiche Strecke da dürfte alle vorher eingesparte Zeit verloren gegangen sein.

Als Autofahrer kann man den Kampf gegen die Uhr aufnehmen und unter allen Risiken versuchen die LKW zu überholen und dann das, Bild 2. Der Traktor sorgt dann dafür, dass es noch langsamer vorangeht. Der Kampf gegen die Uhr dürfte den genervten Autofahrer den Rest geben zumindest der Traktor. Zwar lässt sich der Traktor schneller überholen als die LKW aber die nächste rote Ampel kommt bestimmt.

Ohne Zeitdruck fahren

 

Dauert die Ampelphase etwas länger, dürfte der Traktor und die LKW wieder im Rückspiegel erscheinen. Man hätte sich das Überholen auch sparen können, schließlich sind Traktor und LKW zur selben Zeit am gleichen Ort. Zwar steht der PKW vor den langsamen Fahrzeugen aber der nächste LKW und Traktor kommt bestimmt. Man startet zwar schneller durch hat aber keine Zeiteinsparung erreicht.

Wo und wie kann Zeit eingespart werden?

Beim Einkaufen: Indem man als erstes sein Konsumverhalten ändert, beim Einkaufen von alltäglichen Dingen verliert man die meiste Zeit. Wenn man nurUhr Zucker benötigt sollte man nur Zucker kaufen und nicht noch nach anderen Dingen sehen, die man nicht braucht. Noch mehr Zeit lässt sich einsparen wenn man gezielt einkaufen geht, einen Einkaufszettel benutzt und auch nur das kauft was auf dem Zettel steht. Viel Zeit wird bei den sogenannten Einkaufsbummeln verschwendet. Das Bummeln durch die Geschäfte soll für Entspannung sorgen. Ist man wirklich entspannt? Nein, wenn man zu sich selbst ehrlich ist ist ein Einkaufsbummel Stress pur und hinterher ist man K.o. .

Beim Autofahren: Man spart zwar keine Zeit wenn man schneller fährt, aber wenn man nicht fährt wenn alle Fahren. In jeder Stadt sind die Einkaufszeiten vieler Bewohner immer die selben. Sonnabends ab 9.00 Uhr füllen sich vor den Einkaufszentren die Parkplätze, es kostet Zeit einen Parkplatz zu finden, der Markt ist voll, damit verlängert sich schon einmal die Einkaufszeit um ein vielfaches und an der Kasse verliert man nochmals Zeit. Nur eine Stunde früher den Einkauf tätigen bedeutet: keine Parkplatzsuche, ein leerer Supermarkt und keine Schlange an der Kasse. Dazu kommt noch die Zeiteinsparung im Straßenverkehr, da die Straßen noch frei sind.

Zeitplanung für Fahrten zum Autofahren

Bei der Planung von Fahrtzeiten werden die meisten Fehler gemacht. Diese Fehler erzeugen unnötigen Zeitdruck da durch die zu knapp bemessene Zeit Termine selten pünktlich war genommen werden können. Wird zur Zeitberechnung ein Routenplaner benutzt wird meistens vergessen, dass der Routenplaner nur die reine Fahrzeit für die zu fahrenden Kilometer berechnet.

Wenn der Routenplaner für die zu fahrende Strecke 30 Minuten berechnet, sollte noch zusätzlich Zeit eingeplant werden:

  • um sich anzuziehen, Autoschlüssel, Tasche nehmen = 5 Minuten
  • zum Auto gehen,Aufschließen, Starten, dann losfahren = 5 Minuten
  • einen Parkplatz suchen, Auto Einparken, Abschließen zum vereinbarten Treffpunkt gehen = 10 Minuten

Für die 30 Minuten-Strecke werden 50 Minuten benötigt.

Was der Routenplaner nicht berechnet sind:

  • Standzeit an Ampeln
  • Umleitungen
  • Tagesbaustellen
  • ein Toilettenbesuch
  • Tankzeiten

Schnell werden aus mehreren Ampelstopps, einer kurzen Umleitung noch einmal Tanken oder der Toilettenbesuch nochmals 15 Minuten.

Wie lässt sich Zeitplanung für Strecken testen?

Bis zum nächsten Supermarkt ist die Entfernung nur zwei Kilometer, bei freier Strecke in zwei bis drei Minuten zu schaffen. Schafft man aber nicht wenn man die Zeit stoppt. Man sollte die Stoppuhr drücken mit Beginn des Anziehens und dem Betreten des Marktes. Erschreckend wird man feststellen das für die kurze Strecke mindestens 15 bis 20 Minuten benötigt werden.

Wie kann man Zeitplanung lernen?

Die Stoppuhr immer vom eigentlichen Losgehen bis zum eigentlichen ankommen drücken. Wenn man dies auf bekannten Strecken ob zur Firma, zum Markt auf der Fahrt zu bekannten Zielen einige Tage durchführt lernt man schnell wie viel Zeit zusätzlich eingeplant werden muss, auch wenn es sich nur um kurze Strecken handelt. Zusätzlich sollte man immer noch 15 Minuten für unvorhergesehenes einplanen.

Reisezeiten

Die Reisezeiten sollten sich immer nach den Gegebenheiten der zu fahrenden Strecke richten. Im reinen Stadtverkehr schafft man ca. 30 Kilometer pro Stunde (ohne Schnellstraßen). Über Land fahren mit kleinen Ortschaften ohne Umgehungsstraßen wenn es hoch kommt 50 bis 80 Kilometer pro Stunde. Kommt auf der Landstraße noch eine größere Stadt dazu, verringert sich die Kilometerleistung der Stadtdurchfahrt wieder auf 30 Kilometer pro Stunde. Auf der Autobahn ohne Stau bei normalen Verkehrsaufkommen lassen sich 100 bis 130 Kilometer pro Stunde einplanen. Soll diese Fahrtstrecke in einer Stunde erreicht werden darf kein Zwischenstopp erfolgen und die Tachonadel nicht einmal unter 130 bis 150 km/h sinken.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo,

    diese oft gehörte Argumentation:
    „es gibt viel zu viele Faktoren die es unmöglich machen verloren-gegangene Zeit wieder einzuholen.“ ist einseitig.

    Straßenverkehr ist ein dynamischer Vorgang und man kann so gut wie nie feststellen, ob einem bei langsamerer Fahrweise nicht schon Kilometer vor dem aktuellen Verkehrshindernis ein anderes aktiv aufgehalten hätte – und man aufgrund dieser Verzögerung nicht vom genannten gebremst worden wäre, weil man längst nicht an dieser Position war.

    Jedes zügige Fahrem ist zwar keine Garantie für zügiges Vorankommen, erhöht aber (umgekehrt zu Ihrer Schilderung „die nächste rote Ampel kommt bestimmt“) die Wahrscheinlichkeit (= ca 50/50) , die nächste Ampel grün zu sehen, die man in Ihrem Szenario bei nicht durchgeführtem Überholvorgang garantiert (100/0) rot gesehen hätte – und weiter hinter dem Laster herfährt. Die Situation sollte nicht auf 5km heruntergerechnet sondern über die Gesamtstrecke gesehen werden.

    MfG

    E K

    (Vielfahrer)

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