Aschersleben, ein falsches Verkehrsschild oder Behördenmachenschaften?

Für LKW gesperrt, ein ganz normales Verkehrsschild wenn nicht die Einfahrt nach links hinter dem Betonklotz (hinter dem Schild) in ein Kieswerk führen würde. Zwar auf dem Foto nicht zu sehen, ist hinter dem parkenden PKW gleich die Anmeldung und die Waage. Einmal abgesehen, gibt es zwar noch eine Zufahrt die nicht für LKW gesperrt ist, aber die kennt nicht jeder Fahrer.

LKW gesperrt

Es gibt auch eine Menge Transporter und Pick-up mit LKW- Zulassung die diese Zufahrt nutzen. Allerdings sagt dieses Schild aus, für alle LKW- Typen gesperrt, da kein Zusatzzeichen Ausnahmen duldet, ist dort ohne Sondergenehmigung Schluss für LKW. Das Kuriose ist, dass sich ca. 200 Meter hinter den Bäumen eine Firma befindet. Eine Bau- GmbH, die dort auch Baumaterial und in unregelmäßigen Abständen auch Fahrzeuge (ohne Nummernschild) lagern. Allerdings scheint das Betriebsgelände links und rechts bis auf Millimeter an die Straße zu reichen. Autos, Anhänger (ohne Nummernschilder) und Baumaterial direkt bis an den Straßenrand nicht gesichert oder beleuchtet? Manche dieser Dinge wechseln ihre Platz oft erst nach Wochen oder Monaten. Kurios, müssten doch auch Baustellenmaterial und Altautos gesichert sein. Noch Kurioser, es fahren und Parken dort auch LKW, trotz des Sperrschildes vor der Kieswerkeinfahrt. Würde man ja verstehen, wenn unter dem Sperrschild ein Sonderzeichen „Anlieger frei“ stehen würde, steht aber nicht. Das Baumaterial wird auch von LKW angefahren, allerdings fehlt unter dem Sperrschild das Sonderzeichen „Lieferverkehr frei“.

Noch Kurioser

Etliche Jahre wurde die Straße als Zufahrt zum Kieswerk genutzt und niemand nahm Anstoß daran. Warum dann plötzlich ein Sperrschild für LKW? Die Zufahrtsstraßen sind breit genug, es passen bequem zwei LKW nebeneinander ohne auch noch ausweichen zu müssen. Höchstens, dass einmal parkende Autos berücksichtigt werden müssen. Zwar müssen die paar wenigen LKW die zum Kieswerk fahren an ein paar Mehrfamilienhäusern vorbei, aber das ist nun einmal in einer Stadt, auch wenn es sich um eine Kleinstadt handelt, normal und gehört zum Alltag.

Woran könnten die Kuriositäten liegen?

Erst einmal woran es nicht liegen kann. Am Lärm von wenigen LKW kann es nicht liegen, da es Straßen in der Stadt gibt, auch mit Mehrfamilienhäusern, auf denen täglich hunderte wenn nicht tausende Schwerlastfahrzeuge fahren und diese dürften weit aus mehr Lärm machen als ein paar wenige Kipper. An zu engen Zufahrtsstraßen auch nicht, da die direkten Straßen an den Mehrfamilienhäusern vorbei breiter sind als die Bundesstraßen durch die Stadt. Beidseitig gibt es Fußwege, die so breit sind wie eine Fahrspur für PKW, nur Fußgänger gibt es keine oder nur selten, da diese selber mit dem Auto unterwegs sind. Da diese selber Verkehrsteilnehmer mit Fahrzeugen sind können sie die LKW nicht als störend empfinden.

Selbst an der einzigen größeren Kreuzung steht ein Ampel. Dann bleibt nur noch eine Lösung für die Kuriositäten, die Häuser. Einige dieser Häuser gehören einer Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft und die Stadt hat Wohnungsleerstand. Diese Wohnungsgesellschaft ist eigentlich eine durch die Stadt geführt bzw. kontrollierte Gesellschaft und muss mit privaten Konkurrieren. Fast alle Aufsichtsratsmitglieder gehören den Stadtrat an und Vorsitzender dürfte der OB der Stadt sein.

Wohnungen an denen keine LKW vorbei fahren lassen sich besser vermieten. Die privaten Wohnungsgesellschaften kommen kaum in den Genuss, höchstens sie grenzen an die Gesellschaft der Stadt. An den Privaten lenkt man dann als Stadtverwaltung den LKW Verkehr vorbei. Was für ein Wettbewerbsvorteil der stadteigenen Wohnungsgesellschaft. An dieser Stelle nutze ich die gesetzlich geregelte Meinungsfreiheit. Die Schilder werden von den Mitarbeiter eines Eigenbetriebes der Stadt Aschersleben aufgestellt. Würde man das nötige Genehmigungsverfahren inklusive den daraus folgenden Auftragsfluss inklusive den Unterschriften verfolgen, landet man immer bei Mitgliedern des Aufsichtsrates. Geld beziehen die Mitglieder des Aufsichtsrates der Wohnungsgesellschaft natürlich nicht, nur Aufwandsentschädigungen bzw. Sitzungsgeld und dieses ist für wenige Sitzungen nicht wenig. Das Ergebnis, die Schulden der Stadt steigen und steigen, nicht anders wie der Berliner Flughafen, die Oper in Hamburg oder der Stuttgarter Bahnhof. Jedes private Unternehmen wäre schon Pleite, aber Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und der Politik haften nicht für die Schulden die sie verursachen. Alles unter dem Motto „Wenn Politiker Unternehmer spielen“, würden diese wie ein richtiger Unternehmer mit ihrem Vermögen haften müssen, nur dann wären sie richtige Unternehmer. Man sollte so lange sie nicht haften müssen, diese nur im Sandkasten oder mit Bausteinen spielen lassen. Dann gäbe es solche Wettbewerbsverzerrungen und eigenartig aufgestellte Verkehrskuriositäten nicht mehr. In dieser Situation wird der Amtsvorteil ausgenutzt, dürfte verboten sein.

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